Verena: Also Nikolay, wie geht es dir heute?
Nikolay: Super! Jeder Tag ist besser als der gestrige.
Verena: Perfekt! Heute sprechen wir über Korua Shapes. Weckt das Erinnerungen in dir?
Nikolay: Kalte Finger.
Verena: Kalte Finger?
Nikolay: Gefrorene Finger. Aber es hat super viel Spaß gemacht.
Verena: Was ist aus deiner Sicht das Besondere an Korua?
Nikolay: Korua ist eigentlich eine gut etablierte Snowboardmarke. Sie sind weggegangen vom Mainstream, Park und den anderen Sachen und zurück zum traditionellen Carving und Free Riding.
Verena: Ihre Shapes sind auch ziemlich ausgefallen.
Nikolay: Die Shapes sind anders als bei anderen Snowboardmarken. Für mich persönlich hat Korua die besten Snowboards der Welt. Die Art, wie sie sich anfühlen und ehrlich gesagt - ich habe auch große Füße, ich bin ein großer Junge - ich fahre nur große Boards und die von Korua sind perfekt für mich.
Verena: Korua stellt nicht nur Snowboards her, sondern auch Splitboards. Wie sind sie auf die Idee mit dem Splitboard Weekend gekommen?
Nikolay: Da die Jungs von Korua sowieso viel in der Natur unterwegs sind, haben sie sich entschlossen, eine Eventreihe rund um das Thema Splitboard zu machen. Ischgl war eine gute Location für den Anfang, weil man dort mit der Seilbahn super hoch hinauffahren kann. Sonst müsste man den ersten Teil zu Fuß hochgehen, das wären etwa 1500 Höhenmeter. Für Leute, die nicht viel Ausdauer haben, ist das hart.
Verena: Dann waren es noch etwa 1000 Höhenmeter bis zum Gipfel, oder?
Nikolay: Stimmt. Der Piz Buin, so lautete der Name des Berges, den wir bezwungen haben. Es war auf jeden Fall sehr schön dort oben. Geschlafen haben wir auf einer Hütte nahe der Schweizer Grenze. Mit anderen Worten: Schalte dein Internet aus. Sehr wichtig.
Verena: Und warum?
Nikolay: Sonst überrascht dich dein Mobilfunkanbieter am Ende des Monats mit einer schönen Rechnung. (lacht)
Verena: Erzähl mir mehr über die Tour selbst.
Nikolay: Zuerst haben wir uns auf den Weg zur Hütte gemacht. Dazu haben wir das Skigebiet verlassen und uns in Richtung Schweizer Grenze bewegt. Wir hatten zwei Bergführer in unserem Team, die uns eine Lawinenschulung gaben. Auf der Hütte gab es auch super leckeres Abendessen und auch Frühstück. Die nächsten zwei Tage verbrachten wir damit, die umliegenden Berge zu erkunden - quasi Tagestouren. Wer sehr sportlich war, hat sogar zwei Touren an einem Tag gemacht.
Verena: Zurück zu den kalten Fingern. Wie schlimm war es?
Nikolay: Aua, an einem Tag waren es -17 Grad plus Wind. Damals hatte ich eine ältere Sony dabei und sechs kleinere Batterien. Eine befand sich in meiner Kamera und die anderen trug ich die ganze Zeit in der Brustinnentasche meiner Skijacke. Die Kamera war nicht das Problem, sondern die Batterien.
Verena: Sie haben die Kälte nicht vertragen?
Nikolay: Sie sind nicht kaputt gegangen, aber sie waren immer innerhalb von 15 Minuten leer. Ich meine, sie waren nicht leer, sie waren nur kalt. Die Batterie lief nicht wegen der Kälte. Denk mal an alte iPhones. Wenn es kalt ist, schalten sie sich immer sofort aus. Komischerweise konnte man die Batterien 15 Minuten am Stück wiederverwenden, wenn man sie mit seiner Körperwärme erwärmte. Ich musste also alle 15 Minuten die Batterien wechseln, was ziemlich anstrengend war. (lacht) Aber egal - es hat sich auf jeden Fall gelohnt.
Verena: Die Fotos sind unglaublich schön. Wie wurden sie letztendlich verwendet?
Nikolay: Es waren so viele Bilder. Das kann man sich gar nicht vorstellen. Ich habe ewig für die Bearbeitung gebraucht. Ursprünglich wollte Korua die Bilder nutzen, um für ihr nächstes Splitboard-Wochenende zu werben. Leider musste die Veranstaltung wegen Corona verschoben werden. Tatsächlich waren wir genau zu dem Zeitpunkt in Ischgl, als Corona über den Ort hereinbrach. Zum Glück waren wir weit weg von den touristischen Orten. Wir sind mit niemandem in Kontakt gekommen, der infiziert war.
Verena: Was sagen die Teilnehmer*innen zu den Bildern?
Nikolay: Die Teilnehmer*innen haben die Bilder eine Woche später bekommen. Alle waren überglücklich. Viele haben sie ausgedruckt und bei sich zuhause an die Wand gehängt.
Verena: Die Resonanz war also gut!
Nikolay: Auf jeden Fall. Und jetzt warten wir nur noch auf das nächste Splitboard Weekend. Hoffentlich bald.